Eine Zusammenfassung der 30. Deutschen Iaido-Meisterschaft aus Sicht unseres Dojo

Wie letztes Jahr fanden sich wieder Taidokaner, die an der Meisterschaft unserer Disziplin Iaido teilnehmen wollten. Vorweg: ich würde jedem diese Erfahrung empfehlen.

Im Text zum letzten Jahr wurde bereits viel über das Prozedere erklärt: Iaido DIM 2023

EINZELMEISTERSCHAFTEN
Auch dieses Jahr fanden die Einzelmeisterschaften am Samstag bzw. Sonntagvormittag statt.
Die Teilnehmerzahl an den Mudan-Kämpfen war rekordverdächtig – ein tolles Zeichen, dass Iaido mehr und mehr Anhänger gewinnt – und es waren viele junge Leute dabei.

Teilnehmerzahlen und Pools:
Mudan         18 Teilnehmer in 6 Dreier-Pools
Shodan           5 Teilnehmer in 1 Dreier und 1 Zweier-Pool
Nidan           10 Teilnehmer in 2 Dreier und einem Vierer-Pool
Sandan         10 Teilnehmer in 2 Dreier und einem Vierer-Pool
Yondan         16 Teilnehmer in 4 Dreier und 1 Vierer-Pool
Godan            7 Teilnehmer in 1 Dreier und 1 Vierer-Pool
Rokudan        abgesagt, da hier nur zwei Teilnehmer angemeldet waren

Je nach Poolgröße hat man 1 – 3 Begegnungen.
Die 2 Bestplatzierten aus den Pools treten dann in den K.O.-Runden an.
Nidan: Gilvan und ich konnten leider in den zwei bzw. drei Kämpfen immer nur einen der drei Kampfrichter überzeugen und kamen daher über die Pool-Runde nicht heraus. Kleiner Trost: Eine Fahne war uns jeweils sicher.
Shodan: Für Michael lief es besser: Er konnte im ersten Kampf gegen Vivien Langer (Halle) alle drei Punktrichter überzeugen, musste sich dann aber Viviana Kaspar aus Bamberg geschlagen geben. Als Zweitplatzierter erreichte er die K.O.-Runde und verlor dort gegen den späteren Sieger Tim Ulbrich. Er konnte sich zusammen mit Vivien den dritten Platz teilen.
Gilvan und ich tranken abends dann doch ein zweites Bier bei der Sayonara-Party 😊

TEAMMEISTERSCHAFTEN
Aus meiner Sicht die fast noch interessanteren Kämpfe, da es hier gerade bei der Aufstellung der Teams auch um Strategie (Hyoho) geht und hier Anknüpfungspunkte an das Koryu Bujutsu bestehen.
Die Teams bestehen aus drei aktiven Mitgliedern. Sind ausreichend Teilnehmer vorhanden, kann ein Vierter als Reserve dabei sein, der ggf. eingewechselt werden kann.
Auch hier gibt es Pool- und K.O.-Runden.
Vom Taidokan waren alle drei Teilnehmer in Teams aufgeteilt:
Team Bayern A – Felix Scheuermann, Henrik Reuter, Gilvan Barroso, Cecilia Yu-Deok
Team Bayern B – David Siegel, Michael Wagner, Tim Ulbrich, Michael Ziebis
Durch meine Teilnahme kann ich hier nur den „Werdegang“ unseres Teams beschreiben. Wir bestritten unsere Begegnungen in gleichbleibender Besetzung mit David, Tim und mir als Aktive, Michael in Reserve. Die Pool-Runde gewannen wir mit fast allen Wertungen gegen Team Berlin 2 und MIAIB 3 (Mitteldeutscher Iaido Bund) und wir wurden somit Gruppenerster.
Wir trafen dann in der K.O.-Runde auf das Team NIAB 1 und konnten auch hier siegen.
Stoppen konnte uns dann das Team Bayern A – das Team mit Gilvan. Hier verlor der Shodan-Sieger Tim gegen Gilvan und ich gegen Felix Scheuermann (Yondan). Somit erreichte unser Team Bayern B den dritten Platz und das Team Bayern A nach einem weiteren Kampf den ersten Platz. Auch das Team Bayern A blieb in gleicher Besetzung mit Felix, Henrik und Gilvan ohne Wechsel mit Cecilia als Reserve.
Somit waren auch Gilvan und ich mit dem Wettkampf wieder versöhnt.

Fazit

Eigentlich wie im letzten Jahr… eine sehr respektable Leistung für ein Dojo, das recht neu im ZNKR Iaido ist und welches Iaido ja eher als Neben-Budo betreibt. Aber – zumindest für mich persönlich finde ich es wirklich gut, im Hontai Yoshin Ryu ein reales Gegenüber als „Teki“ zu haben.
Es würde mich freuen, wenn beim nächsten Mal noch mehr von uns den Weg zum nächsten Austragungsort (noch nicht bekannt) fänden. Die Teilnahme ist eine gute persönliche Bereicherung, ganz unabhängig vom Gewinnen und Verlieren.

Die Vertreterin des ausrichtenden Vereins, Angela van der Geest (Hamburg, 6. Dan) griff in der Schlussrede auf, dass in den Team-Meisterschaften auch Mudan auf hohe Dan-Grade treffen können und sagte (sinngemäß): Das ist das Wichtigste, was wir heute benötigen: Mut! Mut, auch in scheinbar aussichtslosen Situationen bereit zu sein, etwas zu tun und zu kämpfen.
Ein schönes Schlusswort.

                   

 

 

Frohes Neues Jahr

November 2023 – Glückwunsch

Herzlichen Glückwunsch an alle, die den Dan Shinsa Hontai Yoshin Ryu während des Keikokai in Pomezia bestanden haben. Herzlichen Glückwunsch an unsere Dojo-Mitglieder Michael Ziebis (Yondan Hontai Yoshin Ryu Jujutsu) für Shodan im Iaijutsu und Gilvan Barroso für Shodan Hontai Yoshin Ryu Jujutsu.

November 2023 – Keikokai Hontai Yoshin Ryu in Pomezia/Rom

Ich freue mich immer wieder über die Tatsache, dass die Teilnahme an einem Keikokai oder Taikai in unserem Koryu sowohl für den einzelnen Schüler als auch für die Gruppe ein großer Schub ist. Ich habe in den letzten zwei Trainings so viele gute Kommentare gehört, die gezeigt haben, dass Veranstaltungen wie diese das Verständnis vertiefen. Deshalb versuche ich immer, unsere Dojo-Mitglieder zu motivieren, mitzumachen und an diesen internationalen Treffen teilzunehmen. Und – sie lieben es.

Iaido Seminare in München und Braunschweig mit René van Amersfoort

Am 19./20. August fand in München und am 09./10. September in Braunschweig jeweils ein Iaido Seminar unter der Leitung von René van Amersfoort (Kyoshi, 7. Dan) statt. In München wurde an beiden Tagen die ZNKR Kata unterrichtet. In Braunschweig am Samstag ZNKR und am Sonntag Koryu Kata. In Braunschweig wurde René van Amersfoort von Peter Röder (Renshi, 7. Dan) und Nicolas Vaes (6. Dan) beim Unterrichten unterstützt. Es gab bei beiden Seminaren wieder viel mitzunehmen. Für diesen Bericht werde ich mich auf zwei Punkte beschränken, die ich mitgenommen habe.

Der erste Punkt ist die Handhaltung der rechten Hand am Schwertgriff. René van Amersfoort zeigte, wie die Handhaltung sich ändert, je nachdem ob ein senkrechter oder waagerechter Schnitt, oder ein großes Chiburi ausgeführt wird. Kirite ist die „schneidende Hand“. Dabei liegt der Schwertgriff etwa in einem 45° Winkel in der Handfläche und der Handballen umschließt den Schwertgriff recht gleichmäßig links und rechts vom Schwertrücken aus gesehen. Beim waagerechten Schnitt bewegt sich die Hand nach rechts am Griff, so dass sie am Ende des Schnitts von oben auf der flachen Seite aufliegt. Beim O-chiburi hingegen bewegt sich der Handballen weiter nach links, um auch in der 45° Position am Ende das Schwert unter Kontrolle zu haben. Letzteres wird als Tomete, „stoppende Hand“ bezeichnet. Wer den Begriff für die zweite Handhaltung findet, kann sich bei mir melden (^-^).

René van Amersfoort fasste mit „ni-ku, san-ke“ zusammen, wie eine Technik auszuführen ist. „Ni-ku, san-ke“ ist eine Abkürzung und heißt übersetzt „zwei ku, drei ke“. Die zwei ku stehen für OchitsuKU und HayaKU (ruhig und schnell). Jeder Schnitt sollte aus einem ruhigen Geist, einer ruhigen Körperhaltung starten und dann durch Schnelligkeit ins Ziel gebracht werden. Es erinnert mich an die Ausführung unserer Jujutsu Techniken. Auch hier soll der Angreifer so lange wie möglich nicht spüren, dass er selbst in Gefahr ist. Die drei ke stehen für MetsuKE, NukitsuKE und KiritsuKE (Einsatz der Augen, Ziehen des Schwertes mit direktem Übergang zum Schnitt, Schnitt ausführen). Das gilt es zu üben und immer wieder zu überprüfen.

Vielen Dank an René van Amersfoort, Peter Röder und Nicolas Vaes für die lehrreichen Wochenenden. Und an die ausrichtenden Vereine, Aikido Yoshinkan München und Löwen Dojo Braunschweig, für die Möglichkeit dazu.

Neues Angebot für Jugendliche ab 14 Jahren und erwachsene (Wieder)Einsteiger

Mit dem Start des neuen Schuljahres 2023/24 gibt es ein neues Angebot für Jugendliche ab 14 Jahren und erwachsene (Wieder)Einsteiger, mittwochs 17:45 – 19:00 Uhr.

Die neue Stunde ist für die Jugendlichen als Übergang vom Jugendtraining ins Erwachsenentraining angelegt. Gleichzeitig sind alle erwachsenen Interessenten eingeladen, Kampfkunst als Ausgleich zum Alltag (wieder) zu entdecken. Wir werden uns in der Stunde sowohl mit Grundlagen aus dem waffenlosen Kämpfen als auch mit Stock und Schwert beschäftigen. Ein Einstieg ist jederzeit nach Absprache möglich.

Die Jugendlichen können solange sie Schüler / Azubis sind an der Stunde teilnehmen. Für Erwachsene ist die Teilnahmezeit auf ein Jahr beschränkt. Im Anschluss stehen die Stunden am Dienstag und Donnerstag zum Weiterüben offen.

Die Stunden beginnen je für drei Wochen mit einem der drei Themenfelder: Schwert, Jujutsu oder Stock. Im zweiten Teil des Training folgen je nach Wissenstand allgemeine Grundlagen. Zum Abschluss gibt es eine kleine Fitnesseinheit und Zweikampf.

Iaido Landeslehrgang II 2023 in Coburg

(Von Randolf)

Am Wochenende 03./04. Juni 2023 fand der zweite Iaido Landeslehrgang 2023 des Bayrischer Iaido-Bund e.V. in Coburg statt. Mit dabei waren am Samstag, mit Dinah und mir, auch zwei Iaidoka des Taidokan.

Unter der Leitung von Rudi Müller (7. Dan Iaido kyoshi), übten die Iaidoka am Samstag in Kleingruppen unterschiedlicher Graduierung einhändige Schnitttechniken. Auch unter Zuhilfenahme von Utensilien wie „Teufelsgesichtern“ auf Papier.

Zum Trainingsende hin konnten die Teilnehmer die 12 ZNKR Techniken vor den höher Graduierten Iaidoka vorführen und bekamen direkt ein kurzes Feedback mit Verbesserungsvorschlägen.

Am Samstagabend fand dann die Prüfung zum ikkyu statt. Herzlichen Glückwunsch noch einmal an dieser Stelle an alle erfolgreichen Absolventen der Prüfung.

Im Anschluss an einen Grillabend fand dann die jährliche Sitzung des Bayerischen Iaido-Bundes statt. Hier wurde aus den verschiedenen Bereichen berichtet und über bestimmte Themen abgestimmt. Hierzu waren aus den einzelnen Mitgliedsvereinen die Vertreter und Delegierten anwesend.

Vielen Dank an alle Sensei, die uns am Samstag angeleitet haben und an den Ausrichter des Lehrgangs, den TSV Scheuerfeld 1900 e.V.!

Juni 2023 – Taikai Hontai Yoshin Ryu in Helsinki (Finnland)

Drei Tage internationales Treffen mit Inoue Kyoichi Soke, Stelvio Sciutto Sensei, unseren Freunden der HYR-Family, und viel Übung! Außerdem beglückwünschen wir drei Prüflinge. Ein tolles Team und ein guter Schritt für unser Dojo – herzlichen Glückwunsch!

von links: Randolf Sander (Shodan), Holger Engelbrecht (Nidan), Michael Ziebis (Yondan), Michael Wagner.
Teilnehmer Taikai 2023 in Helsinki

Iaido Bundeslehrgang I in Düsseldorf

In diesem Jahr fand der erste Iaido Bundeslehrgang am 29./30. April in Düsseldorf statt. Mit dabei aus unserem Dojo waren Michael Ziebis und ich, beide etwas gesundheitlich angeschlagen, aber hoch motiviert. Am Samstag wurden wir von Andrea Röder (Renshi, 6. Dan) und André zum Bruch (Renshi, 6. Dan) unterrichtet. Geübt wurden die ZNKR Techniken, die am Abend zur Prüfung dran kommen sollten. Da nicht Mae, wie sonst oft üblich, sondern Ushiro die erste Prüfungsform für die Prüflinge zum Shodan und Nidan sein sollte, wurde extra geübt, wie wir vom Angrüßen zu Ushiro kommen. Die Gruppe der Shodan-Aspiranten war recht groß, daher wurde die gesamte Zeit am Samstag für die Prüfungsvorbereitung genutzt. Auch endete das Training etwas eher als geplant, damit für die Prüfungen genügend Zeit war.

Es traten dann 12 Iaidoka zum Shodan, vier zum Nidan, einer zum Sandan und zwei zum Yondan an. Alle zeigten, was sie in den letzten Monaten und Jahren geübt hatten, so gut es ihnen an diesem Tag möglich war. Im Anschluss an die Prüfungen wurden die Ergebnisse verkündet und die Urkunden verteilt. Bis auf einen Prüfling konnten alle die Prüfer mit ihren Leistungen überzeugen. Die Schlussworte nach der Prüfung waren: „Nach der Prüfung ist vor der Prüfung“. Und speziell für die neuen Shodan: „Ein Jahr geht schneller vorbei als ihr denkt“.

Vielen Dank an unsere Lehrer im Taidokan für die Vorbereitung zur Shodan-Prüfung!

Am Sonntag standen wahlweise Koryu kata oder ZNKR kata auf dem Programm. Wir beide entschieden uns für ZNKR kata und übten bei Rudi Müller (Kyoshi, 7. Dan). alle übrigen Formen, die nicht am Samstag zur Prüfung für uns dran kamen. Außerdem haben wir einen Einblick in eine längere Schwertform (wohl aus dem Aikido) erhalten und haben die Standvarianten der ersten vier ZNKR Formen kennengelernt.

Vielen Dank an alle Sensei, die uns am Wochenende unterrichtet haben und an den Hakushinkai Düsseldorf e. V. für die Ausrichtung des BLG I 2023!

Freizeit

Sonntagsausflug nach Berlin ins Samuraimuseum