Das Kirschblütenfest (Hanami) 2023

Die Kampfkunst, die wir in unserem Dojo trainieren, hat ihre Wurzeln in Japan. Deshalb feiern wir auch gemeinsam das traditionell japanische Kirschblütenfest Hanami.

Dafür warten wir, bis auch bei uns in Deutschland die Kirschblüten blühen. Das passiert meistens im April oder Mai.

Kleiner Exkurs:

In Japan ist es teilweise deutlich früher soweit. Durch die langgezogene Form der japanischen Inselwelt findet die Kirschblüte jedoch nicht überall am gleichen Tag statt – in Okinawa kann man beispielsweise schon gegen Ende Januar die Kirschblüten bewundern, auf Hokkaido blühen sie meist erst Ende April oder in den ersten Mai-Tagen. Was ich total spannend finde: Es gibt sogar jedes Jahr Fernsehberichte und Karten, die für jede Region den Beginn und den Höhepunkt der Kirschblüte anzeigen, sodass alle Japaner wissen, wann in ihrer Gegend die schönsten Kirschblüten zu sehen sind. (Ein schöner Beitrag dazu hinter dem Link.)

Mit freundlicher Genehmigung des BUND Naturschutzes konnten wir in diesem Jahr am 1. Mai die Blüten auf der Kirschwiese bei Mistelgau bestaunen und dort gemeinsam picknicken.

Erfolge

Zwei neue Shodan in Iaido: Dinah Kretschmer und Michael Ziebis.

Und ein großer Schritt für unser Dojo: Michael Wagner erhält die Shoden-Lizenz in Hontai Yoshin Ryu. Eine Herausforderung, der wir uns stellen müssen. Ganbatte!

 

vorne von links: Dinah Kretschmer, Michael Wagner, Michael Ziebis

Teilnahme an der Deutschen Iaido Meisterschaft 2023

 

Hajime – Hantei!

Zwischen diesen zwei vom Wettkampfleiter ausgesprochenen Wörtern liegt die Kata-Folge, die beide Wettkämpfer absolvieren, die sich an der roten bzw. weißen Startlinie positioniert haben.

EINZELWETTKAMPF

Man unterscheidet Pool-Runde und K.O.-Runde.

In der Pool-Runde stehen maximal 4 Minuten zur Verfügung. Hajime ist der Start zum Angrüßen, es folgen drei kurz zuvor bekannt gegebene Kata des ZNKR Iaido und das Abgrüßen. Stehen beide Iaidoka wieder in der Grundstellung (teito shisei), ruft der Wettkampfleiter „Hantei“ und ruft damit die Juroren zu einer Bewertung auf. Umgehend heben die drei Wettkampfrichter die Fahnen (ohne Absprache) und signalisieren damit ihre Bewertung. Rot oder Weiß – wie die Startlinie und die Umrandung des Shiai-Jo (Wettkampffeldes, 3 x 7m). „Shobu Ari“ (eine Entscheidung ist gefallen). Die Wettkämpfer nehmen die Entscheidung an, machen drei Schritte rückwärts, wenden und geben den Weg für den folgenden Iaidoka frei.

Unterteilt wird beim Einzelwettkampf in Graduierung, also Mudan (kein Dan), Shodan (1. Dan) etc. Der Vergleich erfolgt innerhalb der Graduierung nach den Bewertungsrichtlinien des ZNKR.

In der K.O.-Runde werden bis einschließlich 3.Dan jeweils 5 Kata des ZNKR Iaido gezeigt. Ab dem 4. Dan werden auch Koryu-Kata vorgeführt. Für die K.O.-Runde stehen dem Wettkämpfer 6 Minuten zur Verfügung, was mehr Zeit für Zanshin und Rhythmus erlaubt.

Die Zeit wird von anderer Seite überwacht. Ist einer oder beide Wettkämpfer über der Zeit, wird das den Wettkampfrichtern durch die gelbe Flagge des Zeitnehmers signalisiert.

Ebenso wie bei einem vollständigen Übertreten der Umrandung ruft der Wettkampfleiter in diesem Falle „Gogi“, was eine kurze Beratung der 3 Kampfrichter einleitet. Der Sieg geht dann einstimmig an den Wettkämpfer, der unter der Zeit blieb bzw. nicht übertreten hat. Haben beide diesen Fehler gemacht, wird nach Technik abgestimmt.

Unseren 3 Wettkämpfern passierte dies nicht, aber in den anderen Kämpfen kam es durchaus vor. Vor allem das Zeitlimit im Pool-Kampf ist eng gesetzt.

Beim Einzel-Wettkampf muss man sich zunächst aus dem Pool „herauskämpfen“. Der Pool besteht in der Regel aus 3 Wettkämpfern, es können aber auch Vier oder Zwei sein, je nach Zahl der Anmeldungen. Es zählen die Anzahl der gewonnenen Kämpfe, bei Gleichstand die Anzahl der gewonnenen Fahnen. Weiter kommen der Erst- und Zweitplatzierte.

Nach den Pools erfolgt die K.O.-Runde. Kampf gewonnen bedeutet eine Runde weiter.

Vergeben wird innerhalb der Graduierung der erste Platz, der zweite Platz, zwei dritte Plätze und jeweils eine Auszeichnung für „Fighting Spirit“ – wer also einen besonderen Kampfgeist vermitteln konnte.

Für unseren Verein erreichte Michael Ziebis den zweiten Platz bei Mudan (Vizemeister), Gilvan den Fighting Spirit beim Shodan und ich den Fighting Spirit beim Nidan.

Es waren viele Wettkämpfer zu dieser Meisterschaft angetreten und das jeweilige Feld war „eng besetzt“. Hier wurde noch am Abschluss des Turniers eine neue Regel für die Zukunft bekannt gegeben. Sie vermeidet, dass Wettkämpfer zu häufig in ihrer Kategorie antreten und so zum Beispiel kein „alter“ Sandan, der lange keine Prüfung zum Yondan macht, auf einen „neuen“ Sandan trifft. Diese Regelung gibt es bereits bei der Europäischen Meisterschaft. Genaueres wird bekannt gegeben.

Der erste Tag gehörte komplett den Einzelwettkämpfen in fast allen Kategorien.

Nach den Wettkämpfen ging es zusammen in ein Traditionsbrauhaus in Augsburg, wo man ausgiebig anstoßen, feiern und die Wunden lecken konnte.

Der zweite Tag begann um 9 Uhr mit den Einzelwettkämpfen der höheren Graduierungen. Sehr lehrreich und interessant zum Zusehen und zum Prüfen, wie das eigene Urteil mit dem der Wettkampfrichter übereinstimmt. Es ist wichtig, das Auge gut zu üben; denn das hilft, auch auf eigene Fehler aufmerksam zu werden.

 

Drei Teilnehmer – vier Auszeichnungen

 

 

TEAMWETTKAMPF

Kurz vor 12 Uhr war die Zeit der Teamwettkämpfe.

Es waren 12 Teams aus Deutschland gemeldet. Der jeweilige Landesverband nominiert die Mitglieder im Vorfeld.

Ein Team besteht in der Regel aus 3 oder 4 Iaidoka. Die Regelung für die Teilnahme besagt, dass pro Team max. 8 Dan Grade pro Kampf antreten. Also z.B. in unserem Fall 2 x 2. Dan und 1 x 4. Dan = 8.

Andere Kombinationen z.B. 1. Dan, 2. Dan und 5. Dan = 8.

Ebenso wie im Einzelkampf gibt es hier den Poolkampf, in dem sich 2 aus 3 Teams für die K.O.-Runde qualifizieren. Danach wieder sofortiges Ausscheiden des unterlegenen Teams.

Interessant ist, dass die Positionen jeweils neu besetzt werden können. In unserem Team hatten wir 4 Wettkämpfer: 3 Nidan und einen Yondan. So konnten wir auch einmal umbesetzen. Man versucht dann, die eigene Aufstellung zur Aufstellung des gegnerischen Teams zu optimieren – das ist bereits eine Frage der Strategie (Hyoho/Heiho). Allerdings muss die Aufstellung vor jedem Kampf geheim dem Wettkampfreferat mitgeteilt werden. Was das Ganze doch eher zum Glückspiel macht.

Persönlich konnte ich in allen 6 Kämpfen antreten, auf zwei der drei unterschiedlichen Positionen (senpo, chuken, taisho).

Unser Team konnte sich weit nach vorne kämpfen, auch durch die kluge Aufstellungswahl unseres Teamleiters Markus Ewinger (Yondan, Eishin Ryu  Augsburg). So erreichten wir schließlich den Titel des Vizemeisters im Teamwettbewerb.

 

Das Team Bayern B

 

Insgesamt gesehen war unser Dojo – als Anfänger im ZNKR – sehr erfolgreich. Für alle Wettkämpfer sicher ein Auf und Ab der Gefühle, viele Eindrücke und Erkenntnisse und auch der Stolz, eine solche Herausforderung angenommen zu haben. Es ist schon wichtig, aus dem Wohlfühlbereich des Dojo herauszutreten und sich mutig zu stellen. Wir müssen glücklicherweise unsere Schwertkunst nicht gegen andere Menschen anwenden – es ist daher wichtig, andere Herausforderungen in diesem Bereich zu suchen und zu bestehen.

Es ist aber auch gut, dass wir mit der Hontai Yoshin Ryu eine Kunst üben, in der uns ein realer Partner/Tekki gegenübersteht. Wir müssen auf dessen Verhalten reagieren bzw. versuchen, sein Verhalten zu lenken. Das ist mit einem „Kaso-Tekki“ (imaginären Gegner) nicht möglich. Das ist auch der Grund, dass in der ZNKR (alljapanische Kendo Vereinigung) das Erlernen des Stockkampfes (Jodo) oder sportlichen Schwertfechtens (Kendo) sehr empfohlen wird.

Fleißig üben – und feiern!

Iaido-Vorbereitung – Deutsche Meisterschaften

Sonntagstraining für unsere Teilnehmer bei den Deutschen Iaido-Meisterschaften 2023 in der kommenden Woche.

von links: Gilvan Barroso, Michael Wagner, Michael Ziebis

Iaido-Lehrgang mit Rene von Amersfoort kyoshi am 11. und 12. Februar 2023 in Essen

Das nächste Highlight nach dem Landeslehrgang in Bamberg und natürlich dem Koryu-Keikokai in Verona war ein Lehrgang mit Rene van Amersfoort kyoshi, der vom Syubukan in Essen organisiert wurde.

Dinah Kretschmer und ich scheuten die recht lange Anfahrt in die Ruhrpott-Metropole Essen nicht und konnten dort ein äußerst lehrreiches und lohnendes Wochenende verbringen.

Das Keiko begann am Samstag um 10 Uhr mit einem von Melike Bayram (DiaiB-Bundestrainerin) angeleitetem Taiso. Rene sensei erläuterte danach, wie wichtig es ist, zumindest einige Dehn- und Kräftigungsübungen dem Waffentraining voran zu stellen – auch in der normalen Wochenstunde.

Eine oft vernachlässigte, aber entscheidende Technik ist das Greifen des Tsuka. So folgten im Anschluss an das Aufwärmen diverse Übungen zum entspannten Halten des Schwertgriffes. Weich – Fest – Weich – das fließende Handhaben des Griffes je nach Anforderung ist essenziell für einen guten Schnitt und ein korrektes Furikaburi. „Duck without bones“. Ein Schnitt sollte fließend von einem Anfangspunkt zum nächsten Endpunkt ausgeführt werden, ohne Stoppen bzw. dem starken Greifen des Tsuka mit der linken Hand, der zu einer Unterbrechung des Flusses führt – „Catch is Cut“. Und: monouchi schneidet… natürlich.

Um dies zu üben, führten wir viele verschiedene Techniken aus – in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen. Im Dojo zuhause gilt es das zu vertiefen.

Nach diesen unerlässlichen Vorübungen begaben wir uns mit diesen Erkenntnissen in die Praxis der ZNKR Kata, was den Rest des Samstags und einen Großteil des Sonntags einnahm.

Mit Unterstützung und am Beispiel der angereisten „High-Grades“, die sich teilweise derzeit auf Prüfungen vorbereiten, erläuterte Rene sensei die wichtigen Punkte der einzelnen Kata – weit über die in dem Leitfaden genannten Chakuganten hinaus.

Ein besonderes Augenmerk richtet Rene sensei hier auf die fließende und entspannte Ausführung der Technik – für alle immer wieder eine große Herausforderung – ganz egal ob mudan oder nanadan.

Den Körper wahrnehmen – spüren, korrigieren, neu üben, wirklich verstehen, entspannen, neu üben… wie sind deine Beine beim/nach dem Schnitt? Stehst du entspannt-stabil? Natürliches Bewegen…

Immer wieder: Augen – Füße – Schwert. Beachte die Reihenfolge und doch fließend. Kein Sudden-Iaido-Death: Schwert über dem Kopf, wenn die Füße gleichauf sind. Welche Schrittlänge ist wo ideal? Jo-Ha-Kyu… Timing, Rhythmus. Auch im Noto, 1 – 2- 0,5.

Wo hörst du den „Ton“ des Schwertes? Noch vor dem Hals des kaso teki oder exakt im Schnittfeld? Setzt du die Saya richtig ein, korrektes Sayabiki/Sayabanare beim Erreichen des Yokote, kein „Klappern“ des Schwertes am Holz?

Wie entsteht zum Beispiel in Sanpo Giri wirklich „seme“ im kaso teki?

Viele hilfreiche Bilder und Imagination wurden hierzu vermittelt.

Den Abschluss des ersten Tages bildete eine Enbu, nach Graduierung aufgeteilt. Jeder der Teilnehmer bemühte sich fleißig, das Gesehene so gut wie möglich umzusetzen und nicht „den alten Stiefel“ weiterzuüben.

„Unterbrochen“ wurde das Üben durch ein schönes Abendessen bei einem Japaner im Zentrum von Essen. Wir hatten Zeit mitgebracht, was bei dem etwas aufwändigen Bestellsystem dort gut war.

Der zweite Tag nahm nach dem Taiso den Faden des Samstags wieder auf – die restlichen der 12 ZNKR-Techniken füllten einen Großteil der Zeit.

Dinah und ich übten schließlich, fast zum ersten Mal, die Shoden-Kata der Muso Shinden Ryu, die Gruppe wurde nach Kenntnisstand für die letzten 1,5 Stunden aufgeteilt. Hier war unser Lehrer Peter Röder sensei, der „frisch-gebackene“ 7. Dan im deutschen Iaido-Bund.

Ein Lehrgang, der gezeigt hat, wie viel zu lernen und zu verstehen ist – ohne dass man das Gefühl hatte, verzweifeln zu müssen. Rene sensei erläuterte auch immer wieder, in welchem Level welche Prioritäten zu beachten sind. Das ist oft tröstlich, ohne den Anspruch des steten Wachsens und Verstehens zu vernachlässigen.

Einen herzlichen Dank auch an den Leiter der Schule Thomas Machoczek und sein Team, das für die Ausrichtung und die gute Verpflegung der Teilnehmer sorgte.

Kurzum: Wir kommen wieder.

Die folgenden Begriffe wurden von der Schülern unserer Schule nachgeschlagen und eingebracht:

Keikokai

Das Wort setzt sich zusammen aus Keiko (= Training) und Kai (= Zusammenkunft, Versammlung, Treffen) und meint ein Treffen von mehreren Personen zu einem gemeinsamen Training.

Kyoshi

ein Ehrentitel im Budo – die vier möglichen Ehrentitel werden bei entsprechender Eignung zusätzlich zum Dan-Graduierungssystem verliehen (Stufung Renshi, Kyoshi, Hanshi, Meijin). Es gibt allerdings auch andere Einteilungen.

Taiso

Körperübungen, auch Aufwärmgymnastik

Sensei

Lehrer (als respektvolle Anrede verwendet)

Tsuka

Der Griff des Schwertes

Furikaburi

Das Heben des Schwertes über den Kopf als Vorbereitung zum Schnitt

Monouchi

Der Teil einer Waffe, mit dem man schneidet oder (zum Beispiel im Fall eines Stocks) den Gegner trifft. Wörtlich „das Teil zum Schlagen“

ZNKR-Kata

Abfolge von formalen Übungen des Alljapanischen Kendo-Verbands (ZNKR). Es gibt diese für Kendo, Iaido, Jodo und Naginata. Im Iaido gibt es 12 Kata.

Chakuganten

Wichtige Punkte, auf die man bei etwas achtet (zum Beispiel zentrale Punkte einer Kata), im ZNKR auch prüfungsrelevante Details

Mudan

wörtlich „ohne DAN“, also in der Vorbereitungszeit zur ersten Dan-Stufe. Diese Zeit variiert stark nach Komplexität des Systems, Vorkenntnissen u.a.

Nanadan

7. Dan

Sudden-Iaido-Death

Vorwärtsbewegung des Körpers ohne das Schwert zum Schnitt zu bewegen, die dem Gegner einfache Gelegenheit zum Konter bietet. Der Begriff ist ist nicht „offiziell“ gebraucht.

Jo-Ha-Kyu

Ein Bewegungskonzept, das meint, dass Handlungen langsam beginnen, sich beschleunigen und schnell enden, also Langsam-Mittel-Schnell. Das Konzept ist häufig in den Iaido-Kata zu finden.

Kaso Teki

der imaginäre Gegner. Das Konzept, dass man sich einen imaginären Gegner vorstellt, damit man in der Kata keine inhaltsleeren Bewegungen ausführt, sondern auf die Aktionen und Bewegungen des vorgestellten Gegners reagiert (es können auch mehrere Gegner sein).

Saya

Die Schwertscheide

Sayabiki

Zurückziehen der Schwertscheide (Saya) beim Ziehen des Schwertes

Sayabanare

Verlassen der Schwertspitze (Kissaki) aus der Schwertscheide (Saya)

Yokote

Grat am Übergang der Klinge zur Klingenspitze

Seme

Druck auf den Angreifer ausüben

Enbu

Vorführung

Shoden-Kata

Shoden ist die Lehrlizenz der ersten Stufe, Es folgen Chuden, Okuden und Menkyo Kaiden (in der Hontai Yoshin Ryu). Shoden-Kata meint Techniken aus der ersten Stufe

Muso Shinden Ryu

Schwertschule / Iaido Stilrichtung

Iaido Training

In diesem Iaido-Training beschäftigen wir uns sowohl mit Koryu als auch ZNKR Iaido: Nach dem Kihon Waza trainierten wir Hontai Yoshin Ryu Iaijutsu Omote no kata, Tachi Waza für Anfänger (die ersten beiden Techniken) und I Waza (Suwari) für Fortgeschrittene: Mae, Uen, Saen.

Die Übenden der ZNKR Iaido-Gruppe widmen sich in der anschließenden Stunde weiter den Details der Kata 7-10.
Wir müssen fleißig trainieren – drei von uns werden demnächst an den Deutschen Meisterschaften im Iaido teilnehmen. Als echtes „Anfänger-Dojo“ in ZNKR Iai. Ganbatte – wir wachsen mit der Herausforderung!

Gruppenbild der anwesenden Mitglieder von Hontai Yoshin Ryu Deutschland

Januar 2023 – Keikokai Hontai Yoshin Ryuin Verona (Italien)

Vom 20. bis 22. Januar 2023 konnte ein Teil der Mitglieder unseres Dojos an einem Trainingswochenende in Italien teilnehmen. Auf ging es in die Region Venetien im Nordosten des Landes – die Karte zeigt euch, wo genau Verona liegt:

Verona, Venetien, Italien

Ich finde es cool, dass bei solchen Lehrgängen die meisten Teilnehmer im selben Hotel wohnen. So war es auch in Verona und ich mag die Vorstellung, dass wer immer mir auf dem Gang oder beim Frühstück begegnet – ob zum Beispiel Italiener, Engländer oder Belgier – mit großer Wahrscheinlichkeit auch Hontai Yoshin Ryu trainiert. Familientreffen-Gefühl. 🙂

Solche Lehrgänge wie der in Verona sind in meinen Augen immer eine super Möglichkeit, sich auf der Matte und nach dem Training über unsere Kampfkunst auszutauschen, voneinander zu lernen (durch Erklärungen, durchs Zuschauen), neue Techniken gezeigt zu bekommen und schon bekannte zu verbessern.

Lehrgänge können super herausfordernd sein, weil dort so viele unbekannte Leute sind, man oft darauf gestoßen wird, was man noch nicht kann :D, doch mir persönlich geben Lehrgänge immer einen großen Motivationsschub, weil ich sehe, wo es noch hingehen kann, wenn ich weiter dranbleibe. 🙂 Und ich merke, wie ich durch sie besser werde. Ich kann euch also nur empfehlen, an Lehrgängen teilzunehmen, wenn es euch möglich ist.

In Verona haben sich zwei Mitglieder unseres Dojos einer Dan-Prüfung gestellt und haben sie beide sehr erfolgreich gemeistert: Herzlichen Glückwunsch 🙂

Mehr Bilder des Keikokais finden sich auf der Hontai Yoshin Ryu Ju Jutsu Honbu Dojo d’Italia-Facebook-Seite (auch einsehbar ohne Facebook-Konto):

Vielen Dank an alle Sensei und unseren Soke, die uns angeleitet haben, sowie an den Ausrichter des Keikokai, das Honbu Dojo Italien.
Danke auch an die anderen aus unserem Bayreuther Dojo für die tolle Zeit. 🙂

(Carolin)

Begriffserklärungen zu diesem Beitrag:

Dojo

„Ort des Weges“, ein Ort, an dem Kampfkünste gelehrt und geübt werden, ein Übungsraum

Keikokai

Das Wort setzt sich zusammen aus Keiko (= Training) und Kai (= Zusammenkunft, Versammlung, Treffen) und meint ein Treffen von mehreren Personen zu einem gemeinsamen Training.

Sensei

Lehrer (als respektvolle Anrede verwendet)

Honbu Dojo

Honbu meint so viel wie „Hauptquartier“; der italienische Zweig der Hontai Yoshin Ryu besteht aus mehreren Dojos (unter anderem auch uns, mehr dazu auf dieser Seite), das Honbu Dojo ist organisatorisch gesehen das Haupt-Dojo unter ihnen

Erster Iaido Landeslehrgang 2023

Am Wochenende 14./15. Januar 2023 fand der erste Iaido Landeslehrgang 2023 des Bayrischer Iaido-Bund e. V. in Bamberg statt. Mit dabei waren auch fünf Iaidoka unserer Schule.

Unter der Leitung von Rudi Müller (7. Dan Iaido, Kyoshi), übten wir am Samstag zunächst alle gemeinsam. Es wurde schrittweise eine Partnerform erarbeitet, in dem erst einzeln die Bewegungen des Angreifers und des Verteidigers geübt wurden. Anschließend bekam jede/r eine/n Übungspartner/in zugeteilt und wir übten die Partnerform mit Bokken (Holzschwertern).

Die Godan (Träger des 5. Meistergrades) übernahmen es jeweils eine Gruppe zu unterrichten, so dass in vier Gruppen je nach Graduierung entsprechend ZNKR-Iaido und Koryu geübt werden konnte. In den beiden Gruppen der Mudansha (ohne Graduierung) bzw. der Ikkyu (Schülergrad) und Shodan (1. Meistergrad) wurde vor allem Wert auf den korrekten Ablauf, die Fußarbeit und Haltung gelegt. Zum Abschluss des Lehrgangtages konnten alle in einer Enbu (Kampfvorführung) in den Gruppen zeigen, was sie gelernt hatten.

Am Samstagabend gab es wieder die Möglichkeit sich der Prüfung zum Ikkyu zu stellen. Hier nahm auch einer unserer Iaidoka aus Bayreuth, Randolf Sander, teil und absolvierten die Prüfung erfolgreich. Herzlichen Glückwunsch noch einmal an dieser Stelle zur bestandenen Prüfung! Auch an alle anderen erfolgreichen Absolventen der Prüfung aus den anderen Dojo.

Vielen Dank an alle Sensei die uns am Wochenende angeleitet haben und an den Ausrichter des Lehrgangs, den Aikikai Bamberg e. V.!

Closing 2022 – looking forward to 2023

2022 – short review

The past year was a difficult and challenging year if you look at the overall picture. We will still be faced with many of those difficulties in 2023 but keep faith and hope for the general situation to improve – and will contribute whatever we can.

For our organisation and dojo, the year was a good one. Only very few students decided to stop training, we had new members and our nafuda board would even need an extension soon.

In modern Budo, we started ZNKR iaido well. We are linked to the main German Iaido Association,  members of our dojo were successfully passing kyu and dan examinations, achieved 3rd place in the German Iaido Championship and participated in the European Iaido Championship in Italy. In November, we hosted the 3rd Bavarian regional seminar in Bayreuth with Rudi Müller sensei for the first time with 30 participants.

In the koryu that we follow, Hontai Yoshin Ryu, we had the full year of training after the Covid restrictions, did many extra-trainings on week-ends and were very happy to participate with a good number of students in the Italian keikokai in beautiful Spello in Umbria re-meeting a lot of good and long-year friends in Budo.

In December, participants of our dojo were very successful with the online kata competition organized by the Italian Honbu Dojo – a good confirmation that we are on a good way in growing the level in our group.

I am very happy to see that our dojo is a „vivid“ place. Often when I come to the dojo before training or in the weekends, students are training already alone or in small groups off the regular schedule. They are taking opportunity of having our own dojo and not an official sports hall.

This is a sign of a very good spirit in our group which is made up by every individual member.

We have 4 persons currently for regular teaching in koryu and ZNKR Iaido: Michael Ziebis, Dinah Kretschmer, Gilvan Barroso and myself. And we are constantly training students to take responsibility and to learn how to support and teach others. Not keeping but sharing to all students with a good kokoro.

Plans for the year 2023?

If karma will allow, we will continue and even strengthen our activities both in koryu and ZNKR Iaido.

In Iaido, we will grow students to ikkyu and dan level, 3 members this year are planned to participate in the German Iaido championship and hopefully make it to the European championship in Munich. We will diligently raise our level by participating in seminars.

In Hontai Yoshin Ryu, 10 members will travel to the Verona keikokai where we are very happy to be able to see soke again after several years. It will be a joyful event to see all HYR friends again. During the keikokai and the Taikai in June, we will also participate in the examinations for Hontai Yoshin Ryu Jujutsu and Iaijutsu – let’s keep fingers crossed! We will take opportunities to raise the level by training hard and visiting seminars as much as possible.

Besides training, we will continue with our beer-gardening apres-keiko, our cherry-blossom party and our hiking tours in the beautiful area of Franconia.

And – I think there will be one or two things in addition that we do not know or expect.

Finally, a big thank to all members of our dojo and organisation, to all friends for their friendship and kindness and to all teachers fort he support and guidance that we were allowed to have.

Iaido Seminar 10./11. Dezember 2022 bei René van Amersfoort in Mannheim

Mannheim soll keine besonders schöne Stadt sein und der Seminarleiter sehr herausfordernd? Zwei gute Gründe um sich auf die Reise zu begeben und Vorurteilen mit Offenheit zu begegnen. Am zweiten Dezemberwochenende, kurz vor Jahresende 2022, konnten wir noch einmal die Gelegenheit nutzen, bei einem hochrangigen Iaido und Jodo Lehrer ein Seminar zu besuchen.

René van Amersfoort kommt aus den Niederlanden und trainiert seit vielen Jahren in verschiedenen Kampfkünsten. Im Iaido hält er einen 7. Dan und eine Kyoshi Lehrlizenz. Das Seminar war ein bunter Mix aus Vorübungen, ZNKR und Koryu Iaido kata, Vorführungen, Vorträgen und für uns auch viel Mitori geiko – Lernen durch Zuschauen. René van Amersfoort zeigte vor allem bei den Fortgeschrittenen auf, wie sie ihr Iaido in Zukunft weiter verbessern können. Als jemand am Anfang des Weges kann man nur staunen, wie durch kleine Veränderungen selbst erfahrene Iaidoka „neue Welten“ entdecken. Eine kleine Winkeländerung im Schnitt, ein kürzerer und sanfterer Schritt, eine Veränderung im Rhythmus von Schritt und Schnitt … und die Form von Innen heraus ausführen. Plötzlich hat der Schnitt einen anderen Klang und die Ausführung sieht geschmeidig und gleichzeitig stark aus.

Eine Frage, die wir am Wochenende immer wieder gehört haben, war: „Warum so viel Kraft?“. Ja, warum eigentlich so viel Anspannung in den Schultern und Armen? Renè van Amersfoort erzählt eine Geschichte, wie er beim Frühstück in einem Hotel andere Iaidoka mit einem Ei in der Hand begrüßt hat. Später stellt sich heraus, dass das Ei nicht gekocht war und jederzeit hätte zerbrechen können. Diese kleine Anekdote soll zeigen, wie man das Schwert halten sollte: wie ein rohes Ei. Immer wieder greift er auf Bilder und Geschichten zurück, um uns beim Lernen und Verstehen zu unterstützen.

Ein anderer Punkt, den René van Amersfoort zum Seminar immer wieder herausgestellt hat war, dass ein stabiler Stand wichtig ist – ohne wiederum die Beinmuskulatur zu sehr zu spannen. Es ist nicht einfach, auf alle beim Seminar angesprochenen Punkte gleichzeitig zu achten. Das gelingt auch den Fortgeschrittenen nicht auf Anhieb. Und so konnten wir zusehen, wie in kleinen Schritten die Ausführung einer Technik auf das nächste Level gehoben wird. Sehr beeindruckend. Sicher auch herausfordernd. Doch jede/r übt auf dem eigenen Können- und Wissensstand und versucht sich und die technische Ausführung zu verbessern.

Vielen Dank an René van Amersfoort für den Unterricht und Einblick in sein Iaido, für die Geschichten und Bilder zur Unterstützung beim Lernen und seine Offenheit.

Mannheim hat sich uns als guter Austragungsort für ein Seminar gezeigt. Die Mannheimer haben uns gastfreundlich empfangen, die Unterkünfte waren gut, die Halle war warm und das Essen sehr gut. Eine Reise über die eigenen Vorurteile oder auch die von anderen hinaus, lohnt sich. Vielen Dank an den Mannheimer Gei Shin Kan e. V. für die Organisation des Seminars!