Eindrücke von der europäischen Iaido-Meisterschaft 2022 in Modena/Italien
Anfang September hatte die AJKF (all-japanische Kendo-Verband) die europäischen Iaido-Vertretungen zur 29. Europameisterschaft geladen.
Drei hochgraduierte Sensei bildeten die offizielle Delegation aus Japan:
- Kusama Junichi, Hanshi 8.Dan
- Yamashibu Kazunori, Kyoshi 8.Dan
- Kumeda Takahiro, Kyoshi, 8.Dan
Es waren knapp 200 Teilnehmer für die Meisterschaften gemeldet.
Pro Graduierung kann jedes Land zwei Wettkämpfer entsenden und zusätzlich eine Auswahl für den Teamwettkampf bestimmen.
Die Anreise der Teams fand am Donnerstag statt.
Am Freitag erläuterte Kusama sensei mit seinen Kyoshi detailliert die 12 Techniken des ZNKR/AJKF Iai.
Daraufhin wurde die große Teilnehmergruppe dreigeteilt, damit jeder Sensei niveau-gerecht das Verständnis der Kata vertiefen und beurteilen konnte.
Der Samstag gehörte den Einzelkämpfen, von 10 – 17 Uhr maßen sich die Iaidoka aus allen europäischen Ländern miteinander.
Es werden hier zunächst Pools gebildet, die jeweils zwischen 2 und 4 Wettkämpfern zählen.
Die zwei Erstplatzierten jedes Pools dürfen sich dann in der K.O.-Runde weiteren Kämpfen stellen.
Pro Graduierung gibt es dann drei Medaillen-Plätze. Zusätzlich wird die Anerkennung „Fighting Spirit“ verliehen, eine für jede 4 Shiai-jo (Kampfplätze).
Für eine Medaille reichte es persönlich leider (noch) nicht – aber ich konnte in der Shodan-Gruppe den „Fighting-Spirit Award“ erreichen, was mich sehr freute.
Nach den Wettkämpfen konnten Prüfungen bis zum 7.Dan abgelegt werden. Peter Röder aus Deutschland absolvierte diese sehr hohe Prüfung erfolgreich.
Große Sieger waren die Wettkämpfer aus Italien und Finnland, auch in den Teamwettkämpfen, die am Sonntag stattfanden. Diese konnte ich leider nicht mehr verfolgen, da ich Sonntagvormittag die Heimreise antreten musste.
Das Deutsche Kader war leider etwas weniger erfolgreich: eine Silbermedaille für Robert Völkmann (Godan) und 3 Fighting Spirits waren die „Ausbeute“.
Der Wettkampf steht für mich nicht im Vordergrund – es war auch das erste Mal seit meiner Schulzeit, dass ich an einem Wettkampf teilnahm. Aber es war eine sehr interessante und lohnende Erfahrung, sich auf diese Art einem Vergleich zu unterziehen. Und wenn man bedenkt, dass hier die besten Iaidoka ihrer Klasse in Europa gegeneinander antraten, bin ich sehr zufrieden, aus den Poolkämpfen bis in die K.O.-Runde gekommen zu sein und zusätzlich noch einen F.S. Award erhalten zu haben.
Und eine wichtige Erkenntnis: Wettkampf kann eine wertvolle Bereicherung im Budo darstellen.