Der 20. Hontai Yoshin Ryu Taikai fand dieses Jahr vom 31.05. bis 02.06. in London statt. Taikai bedeutet so viel wie „großes Treffen“. Und so waren neben unserer Gruppe aus Deutschland HYR Praktizierende aus Italien, Belgien, Schweden, Finnland, Australien, Portugal, USA und Estland angereist, um gemeinsam zu trainieren. Geleitet wurde der Taikai vom 19. Soke unserer Schule, Inoue Kyoichi Munenori.

Das Organisationsteam aus London um Patrick Browne hatte bereits alles vorbereitet, als wir am Freitag in das Crystal Palace National Sports Centre kamen. Die Densha (Shoden, Chuden und Okuden Lizensierten) trainierten zu dieser Zeit schon in einem separaten Bereich und kamen dann zum offiziellen Start des Taikai mit in die große Halle. Am Freitag trainierten wir alle gemeinsam Jujutsu. Es konnten wahlweise Techniken aus der Gyaku no kata, Nage no kata und / oder Oku no kata geübt werden. Soke und weitere Lehrer gaben individuelle Korrekturen und unterstützten beim Studium der Techniken. Am Abend fanden Dan Prüfungen im HYR Jujutsu und Iaijutsu statt, dieses Mal ohne einen Prüfling aus unserem Dojo. Trotzdem haben wir die Prüfungen wie immer aufmerksam mitverfolgt und die Hinweise von Soke zu Techniken nach den Prüfungen.

Für Samstag und Sonntag wurden Gruppen nach Graduierung gebildet und in diesen verschiedene Inhalte aus dem Curriculum geübt. So übten die Mudansha (ohne Dan) am Wochenende Iaijutsu und Chobo Grundlagen, Nage no kata und Oku no Kata. Die Yudansha bis 3. Dan übten Tanto dori no kata, Chobo kumidachi, Hanbo in der Gyaku no kata, Iaijutsu und Partnerübungen mit dem Schwert. Alle höher graduierten Yudansha übten die alte Form Omote no kata, Hanbo Oku no kata, Chobo kihon und Chobo kumidachi. Außerdem gab es für alle die Möglichkeit, an einer (weiteren) Einheit Iaijutsu teilzunehmen.

Das Programm war somit bunt gemischt. Und da in jeder Übungsgruppe Praktizierende aus unserem Dojo dabei waren, konnten wir wieder vieles Neue lernen oder auch Details zu Techniken erhalten und uns nach dem Training dazu austauschen. Es ist immer spannend zu sehen, wie verschiedene Lehrer Techniken verschieden ausführen und erklären. Gerade in den höheren Kata und bei freieren Anwendungen wird die Technik mehr und mehr an den eigenen Körper und im Verhältnis zum Gegenüber angepasst. Vor allem Soke und Scuitto sensei inspirieren durch ihr Können ihren Körper optimal einzusetzen, trotz ihres Alters. Da kann man neben technischen Details viel lernen, zum Beispiel was es heißt ein Leben lang zu üben.

Für die Unterrichtung beim Taikai danken wir Soke, Scuitto sensei und allen Densha, die uns am Wochenende gelehrt und beim Lernen unterstütz haben. Unser Dank für die Organisation und Ausrichtung geht an Patrick Browne und sein Team. Ich möchte mich außerdem bei unseren beiden Lehrern im Taidokan, Michael Wagner und Michael Ziebis, für die Vor- und Nachbereitung des Taikai im Training bedanken. Und bei allen aus dem Taidokan, die wieder mit auf Reisen gegangen sind.